Als in Argentinien viele ohne Bosse und Regierung leben wollten

Erinnerung an den sozialen Aufbruch vor über 20 Jahren
Als Anarchokapitalist inszeniert sich der designierte argentinische Präsident Javier Milei. Doch in Wirklichkeit will er vor allem den Sozialstaat zurückbauen. Leute wie er hassen am Staat alles, was die Profitinteressen des Kapitals schmälern könnte. Dass sind Umweltgesetze genauso wie Sozialprogramme oder Maßnahmen gegen Rassismus und Patriarchat. Das hat mit Anarchismus nichts, viel aber mit den Thesen der Ultrakapitalistin Ayn Rand zu tun. Daher hatte Milei auch im zweiten Wahlgang die Unterstützung eines großen Teils der argentinischen Rechten und relevanter Fraktionen des Kapitals und des Großgrundbesitzes. Sie mussten vor über 20 Jahren tatsächlich um ihre Macht zittern und so ist die Wahl von Milei auch eine Revanche der herrschenden Klasse.